Mit einem Virtual Privat Network, kurz VPN genannt, können sich Nutzer vor Zugriffen durch Dritte schützen. Dafür ist eine Software oder App auf dem PC, Laptop, Smartphone oder Tablet zu installieren. Darauf folgt die Einrichtung und ab dann läuft das VPN im Hintergrund. Doch was genau macht so ein VPN-Server überhaupt? Welchen Schutz bietet er tatsächlich und wo kommt es zu Missverständnissen?
Über die Vorteile und Grenzen eines VPNs
Diese relativ neue Technologie bietet einen adäquaten Schutz gegen gewisse Bedrohungen im WWW. Allerdings darf man ein VPN nicht überschätzen, da es nur bestimmte Vorteile gewährt. Wichtig: Mit einem VPN allein ist der Computer oder das Handy keinesfalls vollständig vor Hackern geschützt!
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Nr. 1: Schutz der eigenen IP-Adresse
Die erste und wichtigste Aufgabe eines Virtual Private Networks besteht im Verschleiern der IP-Adresse. Statt eine direkte Verbindung zur Webseite oder App aufzubauen, erfolgt eine Umleitung. Hierfür werden spezielle VPN-Server verwendet, welche die Nachverfolgung verhindern. Weder Hacker, noch Softwares oder Regierungen haben noch eine Chance, die IP-Adresse vom Computer oder Smartphone auszulesen.
Nr. 2: Schutz vor Identitätsdiebstahl
Über die IP-Adresse lässt sich erkennen, welchen Internet-Provider man nutzt. Hinzu kommt der bereits erwähnte Aufenthaltsort des Gerätes. Abhängig vom genutzten Einwahlknoten des Internets, funktioniert diese Ortsbestimmung mitunter sehr präzise.
Entscheidend sind jedoch die Datenströme, welche konstant ausgetauscht werden (Upload und Download). Versierte Hacker können diese nachverfolgen und somit ein Nutzerprofil erstellen. Der gesamte Internetverkehr liegt mitunter offen. Welche Seiten besucht wurden und was der Nutzer dort angeklickt hat.
Ein professioneller Diebstahl der Identität ist somit relativ leicht umsetzbar. Alles nur aus dem Grund, weil die IP-Adresse nicht anonymisiert war.
Nr. 3: Hilft beim Umgehen von Ländersperren
Theoretisch sollte das Internet jedem Nutzer völlige Bewegungsfreiheit erlauben. In der Praxis existieren verschiedene Szenarien, welche dagegen sprechen.
Streaming: Das Abspielen von Filmen und Serien unterliegt Lizenzbedingungen. Es kommt vor, dass dabei ausgewählte Länder ausgeschlossen sind. Dann erscheint auf dem Bildschirm folgende Nachricht: “Dieser Titel ist in Ihrer Region nicht verfügbar”. Was als zahlender Kunde besonders ärgerlich ist. Ein VPN kann dafür sorgen, dass alle Inhalte verfügbar sind.
Reisen & Onlineshopping: Die erwähnten Ländersperren können ebenso beim Buchen von Reisen und Hotels bestehen. Nicht im eigenen Land, sondern wenn es darum geht, auf internationaler Ebene zu buchen. Dasselbe gilt fürs Onlineshopping.
Soziale Medien: Manche Regierungen sind so restriktiv, dass sie soziale Medien verbieten. Dies kommt vor allem in Ländern mit einer Diktatur vor. Entweder ist dort Social Media generell nicht erlaubt oder es dürfen nur die vom Staat zugelassenen Netzwerke verwendet werden.
Glücksspiele: In den vergangenen Jahren haben immer mehr Regierungen die Anbieter von Online-Glücksspielen stark eingeschränkt. Teilweise ist es sogar zum kompletten Verbot der Online Casinos, Buchmacher und virtuellen Pokerräume gekommen. Passionierte Spieler können in so einem Fall versuchen, mit einem VPN wieder uneingeschränkt am Glücksspiel teilzunehmen.
Entscheidend ist hierbei abermals die eigene IP-Adresse. Denn sie enthält eine wesentliche Information: Den Nutzungsstandort bzw. aus welchem Land der Zugriff auf das Internet erfolgt. Womit die beschriebenen Ländersperren erst möglich werden.
Ein gutes VPN erlaubt die Länderauswahl und bietet hierbei verschiedene Regionen an. Server und Software sorgen dann dafür, dass ein falscher Standort vorgetäuscht wird.
Hinweis: Das Umgehen von Ländersperren funktioniert nicht überall zu 100%. Bspw. weil der gewählte Dienstleister die VPN-Nutzung generell verbietet.
Nr. 4: Kein Schutz vor Phishing-Mails
Soweit sind nun die wichtigsten Vorteile eines VPNs geklärt. Ebenso wichtig ist es, die technischen Grenzen kennenzulernen. Damit es zu keinen Missverständnissen beim Schutz der Privatsphäre kommt. Ein wichtiges Thema sind hierbei Phishing-Mails.
Diese Nachrichten mit unbekanntem Absender landen im digitalen Posteingang. Sie enthalten infizierte Dateianhänge oder fordern zum Klicken eines Links auf. Wer dieser Anweisung folgt, verliert oftmals die Kontrolle über seinen Computer. Alternativ werden sensible Login-Daten abgefangen. Bspw. täuscht der Betrüger vor, dass die Nachricht von der Hausbank stammt.
Ein VPN bietet hier keinen Schutz. Denn es erfolgt keine Prüfung von Dateien oder wohin die Links führen. Die Schuld liegt dann beim Nutzer, welcher nicht hätte falsch reagieren dürfen.
Nr. 5: Kein Schutz in Messenger-Diensten
Weil ein Großteil der Nutzer die Betrugsmasche über Phishing-Mails bereits kennt, gehen Hacker immer öfter in die sozialen Netzwerke. Eine beliebte Methode besteht darin, ausgewählte Profile zu kopieren. Damit geben sich die Hacker als jemand anderes aus.
Sie schreiben Kontakte aus der Freundesliste an und erschaffen ein fiktives Szenario. Wie der notleidende Freund oder ein Verwandter, der dringend finanzielle Hilfe benötigt. Alternativ versuchen die Hacker somit die Anschrift zu erfahren, um einen Raubzug zu planen.
Ein VPN anonymisiert zwar die IP-Adresse, aber es kann nicht vor Social Engineering und ähnlichen Bedrohungen schützen.
Nr. 6: Kein Schutz vor Viren, Trojanern & Co
Infizierte Dateien dringend häufig über externe Datenträger ein. Damit sind Speicherkarten, USB-Sticks und anschließbare Festplatten gemeint. Bestenfalls versucht die schädliche Software nur, den Computer oder das Tablet lahmzulegen.
Sogenannte Spyware spioniert dagegen unbemerkt das Gerät aus und sendet die gesammelten Informationen an den Hacker. Malware ist dagegen in der Lage, den Computer zu blockieren. Gefolgt von der Aufforderung, eine bestimmte Summe für die Freischaltung zu überweisen.
Auch bei solchen Gefahren kann ein VPN nicht helfen. Einerseits weil die Dateien ohne das Internet eingeschleust wurden. Andererseits, weil die Anonymisierung der IP-Adresse hier keinen Schutz bietet.
Die perfekte Symbiose für maximale Sicherheit
Nun ist geklärt, dass ein VPN nicht vor allen Bedrohungen im Internet schützen kann. Für die maximale Sicherheit sind weitere Programme in Kombination zu verwenden. Hierfür bedarf es einer individuellen Konfiguration. Je nach verwendetem Endgerät und Betriebssystem variieren die optimalen Einstellungen.
Anti-Viren-Programm: Eines der größten Einfallstore besteht mit dem Einschleusen schadhafter Software über externe Datenträger. Damit sind Downloads aus dem Internet, USB-Sticks, Speicherkarten sowie angeschlossene Festplatten gemeint. Einmal geöffnet, können durch sie Viren, Trojaner und Malware verbreitet werden. Dasselbe gilt für Email-Anhänge. Deshalb ist ein Anti-Viren-Programm wichtig. Es sollte eine Live-Überwachung besitzen, um bei Gefahr die schädliche Datei in Sekundenschnelle in eine digitale Quarantäne zu schieben. Mit der Software sind zudem alle externen Dateien, Programme etc. vor der ersten Nutzung zu scannen. Kurzum: Ein Anti-Viren-Programm schützt das Dateisystem.
Firewall: Währenddessen verhindert eine Firewall unerwünschte Zugriffe von außen. Damit sind Einflüsse durch Hacker in Echtzeit gemeint. Die Firewall kann die Übernahme durch das Internet unterbinden. Sie überwacht den gesamten Netzwerkverkehr1Quelle: Die Bedeutung einer Firewall – https://www.websecurity.digicert.com/de/de/security-topics/importance-using-firewall-threat-protection – Abgerufen am 06.04.2023. Auf diese Weise soll es zu keinem unerwünschten Datenaustausch kommen.
Gesunder Menschenverstand: Dies ist kein Scherz! Leider entstehen die meisten Probleme durch Unfähigkeit oder Unwissenheit. Das Speichern von sensiblen Passwörtern auf dem verwendeten Gerät ist nur ein Beispiel. Ebenso wenig sollten Nutzer Links oder Dateianhänge aus fragwürdigen E-Mails geöffnet werden, deren Herkunft unbekannt ist. Die beste Schulung in Cybersicherheit besteht darin, das eigene Bewusstsein für die Gefahren im Internet zu schärfen.
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Quellen & Verweise