Jedes mit dem Internet verbundene Gerät überträgt eine IP-Adresse. Diese einzigartige Zahlenkombination erlaubt es, den Computer oder das Smartphone eindeutig zuzuordnen. Dank der IP erreichen alle versendeten Daten ihren Bestimmungsort zuverlässig. Dabei funktioniert der Austausch von Informationen in beide Richtungen. Was mitunter zur Gefahr für jeden Nutzer werden kann. Deshalb ist es in vielen Fällen sinnvoll, seine eigene IP-Adresse mit einem VPN zu verbergen. Wie das funktioniert, erklärt der nachfolgende Ratgeber Schritt für Schritt.
Was die IP-Adresse über ihren Besitzer verrät
Sogenannte IP-Hacker können sich die eindeutige Adresse zu Nutze machen. Denn sie enthält sensible Informationen. Die Zahlenblöcke verraten den verwendeten Internet-Provider und von welcher Region der Internetzugriff erfolgt. Wer sich damit auskennt, kann ziemlich genau den Standort des Nutzers ermitteln1Quelle: Was verrät die IP-Adresse über den Nutzer – https://www.t-online.de/digital/hardware/wlan-dsl/id_47922534/was-ist-eigentlich-eine-ip-adresse-und-was-verraet-sie-ueber-den-nutzer-.html – Abgerufen am 28.03.2023.
Diese Informationen allein erlauben keinen sofortigen Zugriff auf den Computer oder das Handy. Jedoch sind es Anhaltspunkte, die Hackern mit weiteren Methoden zu einem umfassenden Nutzerprofil verhelfen können. Beim sogenannten Social Engineering werden möglichst viele Daten über eine Person gesammelt, um diese gegen sie zu verwenden. Bspw. für Erpressungsversuche oder Rufschädigung.
Erhält der Hacker jedoch keinen Zugriff auf die IP-Adresse, gelingt ihm das Social Engineering deutlich schwerer.
Weitere Gründe seine IP-Adresse zu verbergen
Darüber hinaus gibt es noch weitere gute Gründe für den Einsatz eines Virtual Private Networks (VPN). Deren Nutzen ist von den individuellen Bedürfnissen des Anwenders abhängig. Hier sind ein paar Beispiele:
- Das Umgehen von Ländersperren beim Streamen von Filmen & Serien.
- Keine Einschränkungen bei Online-Glücksspielen durch den Gesetzgeber.
- Absicherung eines internen Firmennetzwerks.
- Gesicherte Verbindung zwischen dem Home Office und dem Arbeitgeber.
- IP-Schutz in öffentlichen Netzwerken (WLAN Hotspots).
- Volle Auswahl beim weltweiten Online-Shopping.
- Alle Angebote von internationalen Reiseveranstaltern einsehen können (Hotels, Flüge, Ferienwohnungen).
- Keine Ländersperren für bestimmte Webseiten (bspw. soziale Medien, die von der Regierung verboten sind).
Wichtiger Hinweis: Die aufgezählten Möglichkeiten sind mit einem VPN in den meisten Fällen umsetzbar. Es kann jedoch Ausnahmen geben, in denen etwas nicht funktioniert. Bspw. wenn ein Streamingdienst die VPN-Nutzung untersagt. Kein Anbieter wird deshalb eine 100%ige Garantie aussprechen.
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6 Schritte um seine IP-Adresse zu verbergen
Jetzt kommt der praktische Teil. Um ein VPN einzurichten, braucht es nicht viel. Der gesamte Prozess ist in ca. 30 Minuten abgeschlossen.
Schritt 1: Den richtigen VPN-Anbieter finden
Zunächst braucht es einen vertrauenswürdigen Dienstleister, welcher seinen VPN-Server bereitstellt. Es existieren einige kostenlose Anbieter, die zu Testzwecken durchaus brauchbar sind. Einfach um zu überprüfen, ob die IP-Adresse tatsächlich verschlüsselt wird. Zum Browsen und dem Abrufen der E-Mails genügen kostenlose VPNs auch.
Darüber hinaus wird es schnell kritisch. Denn die gratis Server sind fix überlastet – gerade in den Abendstunden. An datenintensive Vorgänge, wie das Streamen in 4K oder hochauflösende Videospiele, ist erst gar nicht zu denken. Da braucht es ein professionelles VPN, welches gewisse Kapazitäten zusichert.
Dafür und weil oftmals noch zusätzliche Funktionen geboten werden, darf das VPN etwas kosten. Je nach Serviceumfang ist mit 5 bis 15 Euro im Monat zu rechnen. Um die VPN-Anbieter zu vergleichen, sind die individuellen Bedürfnisse des Nutzers abzuklären.
- Wie viel darf das VPN pro Monat kosten?
- Welche Funktionen sollen im Abo enthalten sein?
- Wie viele Geräte dürfen gleichzeitig mit dem VPN verbunden sein?
- Mit welcher Version des Betriebssystems ist die VPN Software kompatibel?
Da jeder Nutzer diese Fragen anders beantwortet, kann es keine pauschale Empfehlung für einen VPN-Anbieter geben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss passen. Deshalb werden hier bei VPN-Report auch diverse Dienste im Detail vorgestellt. Um daraufhin die optimale Entscheidung treffen zu können.
Schritt 2: Beim VPN-Anbieter registrieren
Jetzt, wo die Wahl für einen VPN-Anbieter gefallen ist, gilt es dort ein Konto zu eröffnen. Wird die verborgene IP-Adresse für ein Mobilgerät benötigt, so ist vorher die dazugehörige App zu installieren. Erst danach erfolgt die Registrierung. Am Desktop PC oder Laptop läuft es genau anders herum.
Auf der Webseite des VPN-Anbieters angekommen, klickt man auf “Konto eröffnen “ oder “Registrieren”. Im Anschluss werden einige persönliche Daten abgefragt. Hier sind wahrheitsgemäße Angaben essentiell, da ein kostenpflichtiger Vertrag abgeschlossen wird.
Nach der Kontoeröffnung trifft eine E-Mail zur Begrüßung ein. Außerdem wurden die Login-Daten hinterlegt, welche gleich auf allen Endgeräten einzugeben sind. Diese enthält meistens einen Link zur Aktivierung. Anschließend ist alles bereit, um mit dem nächsten Schritt fortzufahren.
Schritt 3: Das VPN installieren
Für Mobilgeräte ist es eine App, am Computer wird eine Software heruntergeladen. Hierbei ist den Anweisungen auf dem Bildschirm zu folgen. Die eben erwähnten Login-Daten sind nun wichtig, damit das VPN die Verbindung zum Konto herstellen kann.
Schritt 4: Das Abo bezahlen
Jetzt steht noch die Aktivierung des Abonnements aus. VPNs werden für gewöhnlich von Monat zu Monat bezahlt. Als Zahlungsmöglichkeiten gibt es PayPal, Kreditkarten sowie die Sofortüberweisung. Für Mobilgeräte können auch Apple Pay (iOS) oder Google Play (Android) verfügbar sein.
Falls nicht anders beschrieben, erfolgt die monatliche Abbuchung fortan automatisch. Dadurch wird verhindert, dass sich das VPN wegen Zahlungsausfalls unbemerkt abschaltet. Dann wäre die IP-Adresse nicht mehr verborgen.
Schritt 5: Das VPN konfigurieren
Sofern dies nicht schon während der Installation geschehen ist, können nun verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Besonders wichtig ist dabei die Länderauswahl. Ein VPN gaukelt Dritten vor, dass der Zugriff aus einem anderen Land erfolgt. Dies ist sinnvoll, um Einschränkungen beim Streaming, Gaming sowie Online-Glücksspielen zu umgehen.
Eine weitere Feinjustierung ist oftmals nicht notwendig. Falls doch, gibt es dafür den Kundendienst des VPN-Anbieters. Dieser lässt sich telefonisch und/oder per E-Mail erreichen.
Schritt 6: Ausprobieren
Nun ist das VPN eingerichtet und die IP-Adresse sollte von außerhalb nicht mehr einsehbar sein. Um dies zu überprüfen, gibt es kostenlose Tools2Quelle: Wie ist meine IP-Adresse – https://www.wieistmeineip.de/ – Abgerufen am 28.03.2023. Wenn alles geklappt hat, sollte die Webseite keine IP abrufen können.
Nun ist noch auszuprobieren, wie schnell und stabil die Bandbreite ist. Bedingt durch die Umleitung über einen VPN-Server, nimmt die Geschwindigkeit leicht ab. Ob die versprochenen Kapazitäten trotzdem eingehalten werden, lässt sich testen. Bspw. mit einem hochauflösenden Film via Streaming.
Warum ist die IP-Adresse weiterhin sichtbar?
Sollte der IP-Test fehlgeschlagen sein, kann dies verschiedene Ursachen haben:
- Das VPN wartet auf Aktivierung, weil noch kein Geldeingang erfolgt ist.
- Die Ports am Router müssen noch für das VPN konfiguriert werden. Hierbei ist der Kundendienst behilflich.
- Es fehlt die Ausnahmeregel in der Firewall. Das VPN wird noch als Bedrohung erkannt.
- Das Anti-Viren-Programm blockiert das VPN.
- Die Internetverbindung ist nicht stabil genug. Viele VPNs führen dann eine Notabschaltung durch, um den Schutz der IP-Adresse zu gewährleisten.
Technische Voraussetzungen für ein Android VPN
Je nachdem, auf welchem Endgerät das VPN installiert werden soll, müssen ein paar Bedingungen gegeben sein.
- Das Betriebssystem (Windows, iOS, Android o.Ä.) sollte die aktuellen Updates verwenden.
- Es gilt zu prüfen, ob ausreichend Speicherplatz vorhanden ist.
- Die Prozessorleistung sowie der Arbeitsspeicher (RAM) müssen die Anforderungen erfüllen. Wobei diese zwei Eckdaten dynamisch von allen laufenden Programmen bzw. Apps beeinflusst werden.
- Die Verbindung zum Internet muss ausreichend schnell und stabil sein. Ein LAN bzw. WLAN ist stets zu bevorzugen. Unterwegs ist der 4G-Standard das Minimum, damit es zu keinen ungewollten Verbindungsabbrüchen kommt. Schwächere Mobilfunknetze oder gar Funklöcher stören die Funktionalität des VPNs.
Wovor schützt ein VPN nicht?
Die Hauptaufgabe eines VPNs besteht darin, die IP-Adresse vor Fremdzugriffen zu schützen. Es besteht keinesfalls ein vollständiger Schutz gegenüber allen Gefahren im Internet. Viren, Trojaner und Malware können sich immer noch einschleusen. Bspw. über den Besuch dubioser Webseiten oder durch infizierte Datenträger (USB-Sticks, Speicherkarten). Für den bestmöglichen Schutz ist ein VPN mit einem Anti-Viren-Programm sowie einer Firewall zu kombinieren.
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Quellen & Verweise