VPNreport-Redakteur Marvin Gerste

Marvin Gerste

Mit 13 Jahren bekam Marvin seinen ersten Computer mit Internetzugang. Heute verdient er sein Geld ausschließlich im WWW. Er begeistert sich für alle Themen rund um das Surfen im Web. Einschließlich der Nutzung von Technologien, welche das Internet sicherer machen.

Dank einem “Virtual Private Network” (kurz VPN) bleibt die eigene IP-Adresse verborgen. Auf diese Weise können weder Anbieter von Sportwetten, noch der Gesetzgeber den aktuellen Internetzugang erfassen. Der Nutzer bleibt anonym und kann sich dadurch ein Stück freier im Internet bewegen. Insbesondere bei Wetten und anderen Glücksspielen kann dies sehr relevant sein. Dieser Ratgeber erklärt, wie ein VPN im Detail funktioniert. Außerdem gibt es Tipps worauf man bei der Wahl des richtigen Anbieters achten sollte.

Wann ein VPN für Sportwetten sinnvoll ist

In immer mehr Ländern lassen sich Wetten auf verschiedene Sportereignisse abschließen. Entweder als Prematch- oder Live-Wette. Dadurch können Fans auf ihre Favoriten setzen und im Idealfall einen gewissen Betrag gewinnen. Ob dies jedoch erlaubt ist, darüber entscheidet der Gesetzgeber. In den letzten Jahren haben viele Länder digitale Glücksspiele reguliert.

Nicht selten wurden damit Einschränkungen oder gar Verbote eingeführt. Wodurch Sportwetten nicht mehr im gewohnten Maß genutzt werden können. Um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, bedienen sich die Anbieter der IP-Adresse. Denn dadurch lässt sich erkennen, ob ein Nutzer in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien wohnt.

Auf diese Weise können Online-Buchmacher die Auflagen bzw. Sperren von ausgewählten Kunden durchsetzen. Da ein VPN eben diese IP-Adresse verschleiert, kann ein Spieler weiterhin seine Wetten wie gewohnt platzieren. Denn die Internetverbindung wird über einen speziellen VPN-Server umgeleitet. Dieser suggeriert ein anderes Herkunftsland, in dem es noch keine Einschränkungen für Sportwetten gibt.

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Dank dem richtigen VPN gehören Ländersperren bei Sportwetten der Vergangenheit an.

Wichtig: Inwieweit diese Technologie zum gewünschten Ziel führt, hängt vom gewählten Buchmacher ab. Dessen Lizenz sowie die momentan geltenden Gesetze schaffen eine individuelle Situation, die es im Einzelfall zu überprüfen gilt.

Am Beispiel von Deutschland erklärt

Wie sehr Glücksspiele schlagartig eingeschränkt werden können, zeigt Deutschland sehr gut. Trotz massiver Kritik hat der Gesetzgeber seinen Glücksspielstaatsvertrag durchgesetzt. Zwar wurde etwas nachgebessert, aber die hauptsächlichen Probleme bleiben bestehen.

Theoretisch können nun unendlich viele Unternehmen eine Sportwettenlizenz erwerben. Dafür müssen sie jedoch eine Reihe von Auflagen erfüllen, die teilweise zum Nachteil ihrer Kunden sind:

  • Dazu zählt in erster Linie die starke Reduzierung des Wettangebots. Bestimmte Kategorien sind schlichtweg gelöscht worden, um Streitigkeiten mit der Glücksspielbehörde zu vermeiden.
  • Hinzu kommt eine massive Überwachung der Nutzer, bis hin zum Anlegen von Persönlichkeitsprofilen. Diese dienen der genauen Einhaltung von Wett- und Einzahlungslimits. Eine Regelung, die aus Sicht des Datenschutzes für viel Aufsehen sorgte.
  • Drittens wird eine nationale Sperrdatei geführt. Diese müssen alle Buchmacher verwenden und ggf. Daten über einzelne Nutzer untereinander austauschen. Damit ein gesperrter Spieler auf keiner Webseite mehr eine Wette platzieren kann. Wobei dieser Ausschluss auch von Dritten beantragt werden kann. Ob die Sperre gerechtfertigt ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Wenngleich ein Anbieter von Online-Wetten den Spielerschutz ernst nehmen sollte, fühlen sich viele Kunden seit der Einführung des Staatsvertrags stark bevormundet.

Bislang haben Nutzer noch die Wahl. Sie müssen nicht zwingend einen Anbieter mit deutscher Lizenz verwenden. Jedoch möchte die Regierung zunehmend Webseiten sperren, um den Zugang zu international genehmigten Buchmachern zu erschweren1Quelle: Glücksspielbehörde drängt Provider zu Netzsperren – https://netzpolitik.org/2022/rundbrief-neue-gluecksspielbehoerde-draengt-provider-zu-netzsperren/ – Abgerufen am 02.03.2023.

Ein VPN für Sportwetten einrichten

Sportwetten mit VPN

Wie auch immer sich die Gesetzgebung im eigenen Land entwickelt hat oder noch verschlechtern könnte: Niemand sollte abwarten und auf ein gutes Ende hoffen. Stattdessen heißt es selbst vorsorgen und seine Anonymität im Internet schützen.

Wie bereits erwähnt, gelingen Einschränkungen und Netzsperren nur mit Hilfe der IP-Adresse. Weshalb es sinnvoll ist, ein VPN für Sportwetten und andere Glücksspiele einzurichten. Im ersten Schritt ist dafür ein passender Anbieter auszuwählen. Kostenlose VPNs sind gut für erste Tests, um sich mit der Technologie vertraut zu machen.

Jedoch werden gratis VPN-Server von vielen Nutzern weltweit verwendet. Ohne dabei irgendwelche Zusagen hinsichtlich der Kapazitäten und Geschwindigkeit zu definieren. Was spätestens bei Live-Wetten kritisch wird, wo es auf jede Sekunde ankommt. Ein Premium VPN mag einige Euro im Monat kosten, gewährt dafür aber ein hohes Maß an Stabilität und Sicherheit. Dazu gibt es einige nützliche Features, die im Abo enthalten sind.

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Das gewählte VPN für Sportwetten sollte über eine SOS-Funktion verfügen. Diese trennt die Internetverbindung, falls einmal die Umleitung über den Server misslingen sollte. Dieser Schutzmechanismus bewahrt den Nutzer davor, dass seine IP-Adresse unbemerkt wieder sichtbar wird

Um den richtigen VPN-Anbieter zu finden, sind ein paar Fragen zu beantworten:

  • Wie viel darf der Service im Monat kosten?
  • Welche Funktionen sollten enthalten sein?
  • Wie viele Endgeräte (PC, Smartphone, Tablet) dürfen das VPN gleichzeitig unter einer Lizenz verwenden?
  • Mit welchen Systemen (Windows, iOS, Android) ist die Software kompatibel?
  • Welche Systemvoraussetzungen (Prozessor, RAM, Speicherplatz) müssen vorhanden sein?

Wurden alle Fragen beantwortet, lassen sich nun die potentiellen VPN-Anbieter miteinander vergleichen. Um dann die Entscheidung zu treffen. Dann sind folgende Schritte notwendig:

  1. Auf der Webseite des VPN-Dienstleisters die Registrierung durchführen. Auf einem Mobilgerät ist die entsprechende App herunterzuladen.
  2. Jetzt wird die VPN Software auf dem Computer installiert.
  3. Zwischenzeitlich trifft noch eine E-Mail zur Begrüßung ein. Ggf. ist darin ein Link enthalten, welcher das Konto aktiviert.
  4. Es folgt die Konfiguration des VPN. Anfänger sollten die empfohlenen Einstellungen übernehmen. Eine Feinjustierung ist später jederzeit möglich.
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Nach der Einrichtung muss das VPN durchgehend im Hintergrund laufen. Hierbei ist ein schnelles sowie stabiles LAN oder WLAN empfehlenswert. Mobilgeräte sollten wenigstens 4G nutzen.

Die Länderauswahl ist entscheidend

Ob und wie Sportwetten im Internet erreichbar sind, hängt in erster Linie von der momentanen Gesetzeslage ab. Die Anbieter richten sich lediglich nach dieser, wenn sie die Lizenz des Landes innehaben. Damit ein VPN für Wetten funktionieren kann, muss es eine Länderauswahl ermöglichen. Um eine Region zu wählen, welche Sportwetten in gewohnter Weise ermöglicht.

Da sich Gesetze ändern können, ist in dem jeweiligen Moment der Sachverhalt einzuschätzen. Pauschale Empfehlungen funktionieren hier nicht. Empfehlenswert sind deshalb VPN-Anbieter mit einer möglichst breiten Länderauswahl. In der Hoffnung, damit eine Region nutzen zu können, die Online-Buchmachern offen gegenübersteht.

Wichtig: In der Regel ist die VPN-Nutzung erlaubt und der Gesetzgeber sieht keine Strafen für die Nutzer vor. Das Gleiche gilt für die Sportwetten selbst. Jedoch geschieht die Nutzung stets auf eigene Gefahr!

Fazit: Sportwetten ohne Einschränkungen nutzen

Die ersten Sportwetten gab es schon lange vor der Entstehung des Internets. Dank dem WWW sind jedoch die Möglichkeiten enorm gewachsen. Mit dem richtigen Online-Buchmacher kann man auf so ziemlich jede größere Veranstaltung weltweit setzen. Vorausgesetzt, die rechtlichen Rahmenbedingungen machen einem keinen Strich durch die Rechnung.

Falls doch, so stehen die Chancen mit einem VPN sehr gut, diese Einschränkungen zu umgehen. Allerdings ist dies bei jedem Einzelfall zu prüfen. Der Aufenthaltsort und dessen Gesetzgebung, aber auch die Nutzungsbedingungen des Sportwettenanbieters sind vorab zu prüfen. Dann kann es mit einem VPN-Server klappen, welcher die eigene IP-Adresse geheim hält.

Quellen & Verweise[+]