VPNreport-Redakteur Marvin Gerste

Marvin Gerste

Mit 13 Jahren bekam Marvin seinen ersten Computer mit Internetzugang. Heute verdient er sein Geld ausschließlich im WWW. Er begeistert sich für alle Themen rund um das Surfen im Web. Einschließlich der Nutzung von Technologien, welche das Internet sicherer machen.

Es gibt mehr als nur einen Weg, um ein VPN einzurichten. Statt sich eine Software oder App herunterzuladen, kann der Router als Virtual Private Network fungieren. Alle mit ihm verbundenen Geräte genießen dann automatisch den Schutz der IP-Adresse. Wie das funktioniert und was es dabei zu beachten gilt, erklärt der nachfolgende Ratgeber.

So funktioniert ein VPN für den Router

Zunächst einmal muss der vorhandene Router dafür ausgelegt sein. Ältere Modelle sehen keine Optionen für ein VPN vor. Um sich Klarheit zu verschaffen, sollte die Firmware (Software des Routers) ein Update erhalten. Hierfür erfolgt der Zugriff über den Browser eines Computers, um in der Konfiguration das Update durchzuführen. Sollte trotz der aktuellen Version kein Menüpunkt für das VPN erscheinen, gelingt der IP-Schutz auf diesem Wege nicht. In diesem Fall ist eine Software wie CyberGhost oder HideMyAss empfehlenswert. Sie wird auf dem jeweiligen Endgerät installiert und eingerichtet.

Sollte der Router dagegen VPN-fähig sein, geht es nun in dessen Einstellungen weiter. Hierfür gibt es zwei Lösungen:

  • Es wird ein VPN-Anbieter abonniert. Dessen Verbindungsdaten sind dann im Router zu hinterlegen. Hier gibt es eine Übersicht zu diversen Testberichten.
  • Mit Hilfe eines zweiten Routers wird ein VPN aufgebaut. In diesem Fall treffen Datenströme zunächst beim VPN-Router ein, bevor sie zum eigentlichen Router weitergeleitet werden, welcher die Internetverbindung herstellt. Und alle Daten, die ins WWW gehen, erhalten vorher ihre Verschlüsselung über den zweiten Router.

Ein VPN auf dem Router einrichten

In den meisten Fällen wird die erste Variante gewählt, weil sie ohne große Vorkenntnisse leicht umzusetzen ist. Dafür sind nämlich nur drei Schritte notwendig:

  1. Jedem Router wird eine eigene IP-Adresse bzw. URL zugewiesen. Wer diese in seinen Browser eingibt, gelangt zu dessen Konfiguration. Vorher ist noch das Passwort einzugeben, um sich einzuloggen. Das genaue Vorgehen variiert von Router zu Router. Jeder Hersteller bietet dafür eine konkrete Anleitung auf seiner Internetseite.
  2. Jetzt gibt es irgendwo den Menüpunkt “VPN”. Dort sind die Verbindungsdaten vom gewählten VPN-Dienst einzugeben. Nur so kann die verschlüsselte Datenübertragung zum speziellen Server aufgebaut werden. Für den Anfang ist es ratsam, die empfohlenen Standardeinstellungen zu übernehmen.
  3. Jetzt steht der erste Test an. Ob die IP-Adresse wirklich nicht mehr ausgelesen werden kann, lässt sich mit einem kostenlosen Tool überprüfen. Beispiel: wieistmeineip.de. Wenn alles eingerichtet ist, sollte die IP beim Test nicht mehr zu sehen sein.
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Bei Problemen mit der Einrichtung hilft der Kundendienst vom gewählten VPN-Anbieter gerne weiter. Diese ist meistens telefonisch und per E-Mail erreichbar.

Wann lohnt sich ein VPN auf dem Router?

Ein VPN über den Router einrichten: So geht´s

Der wichtigste Vorteil mit einem VPN auf dem Router besteht darin, dass die Software nicht auf allen Endgeräten separat installiert werden muss. Egal ob Laptop, Desktop PC oder Smartphone, der IP-Schutz ist ohne weiteren Aufwand vorhanden. Gerade bei Mobilgeräten spart dies kostbaren Speicherplatz ein, der sich stattdessen für Fotos und Video verwenden lässt.

Außerdem wird das jeweilige System nicht ausgelastet. Insbesondere bei älteren Geräten kann jede weitere Anwendung zu viel des Guten sein. Plötzlich reagieren Programme oder Apps nicht mehr angemessen. Wer solche Probleme feststellt, sollte ein VPN auf seinem Router installieren.

Wenn der Router für das VPN verantwortlich ist, können seine Einstellungen zentral verwaltet werden. Dies verhindert eine ungewollte Veränderung (bspw. bei der Länderwahl). Was passieren kann, wenn nicht eingeweihte Personen Zugriff auf das VPN erhalten. Bspw. durch die Kinder oder im Firmennetzwerk.

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Mit einem VPN über den Router lassen sich auch Geräte schützen, die oftmals nicht für eine eigenständige Software geeignet sind. Dazu zählen die meisten Smart TVs sowie Spielekonsolen.

Nachteile eines VPNs für den Router

  1. Es schadet nicht, ein wenig technikaffin zu sein. Für absolute Laien ist ein Router VPN nicht zu empfehlen.
  2. Der Router fragt mitunter Informationen ab, die man erst beim VPN-Anbieter einholen muss.
  3. Das VPN beschränkt sich auf die Reichweite des WLANs. Für unterwegs ist diese Lösung nicht zu gebrauchen.
  4. Ein VPN kann die Geschwindigkeit vom Router erheblich reduzieren. Selbst wenn es optimal eingerichtet ist, geht etwas von der Bandbreite verloren.

VPN auf dem Router vs. VPN auf dem Gerät

Die folgende Übersicht verdeutlicht noch einmal die jeweiligen Vorteile:

VPN auf dem Router VPN auf dem Gerät
Schutz für das ganze Netzwerk Schützt das gewünschte Gerät überall
Teils umfangreiche Konfiguration notwendig Leichte Konfiguration
Bei Änderungen ist immer der Login in den Router gefordert Änderungen sind mit wenigen Klicks erledigt
Lässt sich nur lokal verwenden Funktioniert an jedem Ort

Ein Router mit VPN ist oftmals nur eine Notlösung

Für die meisten Laien ist diese Lösung nicht geeignet. Während eine VPN App fürs Smartphone oder Laptop schnell eingerichtet ist, braucht es beim Router mitunter mehr Zeit. Zudem sind bislang nur wenige Modelle verfügbar, die von Haus aus eine VPN-Option bereitstellen. Ein Update der Firmware hilft auch nicht immer weiter.

Wer zufällig über einen passenden Router verfügt, der kann es in den eigenen vier Wänden ausprobieren. Dasselbe gilt für zwei in Reihe geschaltete Router, von denen einer ausschließlich als VPN Server fungiert. Am Ende bleibt es in vielen Fällen eine Möglichkeit für Technikbegeisterte. Oder man ist mit einem “Nerd” befreundet, welcher einem das Router VPN einrichten kann.

Kostenlose VPNs vs. kostenpflichtige Dienste

Die meisten professionellen VPN-Anbieter kosten zwischen 5 und 15 Euro im Monat. Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese ihr Geld wert sind? Zumal es genügend kostenlose VPNs gibt, welche ihnen Konkurrenz machen – zumindest theoretisch.

Denn ein gratis VPN arbeitet nach dem Prinzip, wer zuerst kommt, erhält den Zuschlag. Je mehr Nutzer denselben VPN-Server nutzen, desto mehr teilen sich die verfügbaren Kapazitäten auf. Wohingegen ein kostenpflichtiger Dienstleister stärkere und mehr Server kaufen bzw. mieten kann. Zudem werden jedem Nutzer gewisse Bandbreiten zugesichert, damit der Service für alle Teilnehmer gleichermaßen zufriedenstellend ist.

Außerdem gibt es noch zusätzliche Funktionen, welche ein kostenloses VPN nicht bieten kann. Bspw. eine umfangreiche Länderauswahl oder diverse Schutzmechanismen. Wer seine IP anonymisieren möchte, um damit seine Mails und das Surfen im Browser abzusichern, kommt mit einer gratis Lösung vielleicht noch hin. Sobald aber eine hohe und stabile Bandbreite benötigt wird, sind kostenpflichtige VPN-Anbieter zu bevorzugen. Bspw. für Streaming von Filmen und Serien, für große Downloads oder hochauflösendes Online Gaming.

Weitere empfehlenswerte VPN-Dienste sind: hide.me, ProtonVPN und Bitdefender.

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