VPNreport-Redakteur Marvin Gerste

Marvin Gerste

Mit 13 Jahren bekam Marvin seinen ersten Computer mit Internetzugang. Heute verdient er sein Geld ausschließlich im WWW. Er begeistert sich für alle Themen rund um das Surfen im Web. Einschließlich der Nutzung von Technologien, welche das Internet sicherer machen.

Wer sollte sich ein VPN einrichten? Ob man ein Virtual Private Network verwendet oder nicht, ist bis heute nicht vorgeschrieben. Vermutlich wird dazu auch nie ein Gesetz erlassen. Es besteht also keine zwingende Notwendigkeit. Jedoch kann ein VPN in vielen Fällen dennoch sinnvoll sein. Der nachfolgende Ratgeber geht ein paar Anwendungsbeispiele durch, welche den IP-Schutz nahelegen.

Verschiedene Zielgruppen für ein VPN

Der Funktionsumfang von VPN-Anbietern nimmt stetig zu. Im Kern geht es um das Anonymisieren der IP-Adresse. Damit wird die Nachverfolgung erschwert, sodass Betrüger nicht so leicht an sensible Daten gelangen. Dies kann in vielerlei Situationen nützlich sein.

Der ausführliche Vergleich der beliebtesten VPN-Dienste

Online Banking

Nur allein mit der IP-Adresse kann niemand Zugriff auf Kontodaten erhalten. Allerdings gibt sie den verwendeten Internet-Provider preis. Plus Anhaltspunkte für den ungefähren Standort des Nutzers. Über weitere Maßnahmen können Hacker dann mitunter das verwendete Gerät lokalisieren. Um mit verschiedenen Mitteln einen Trojaner aufspielen. Dieser spioniert dann unbemerkt die Zugangsdaten zum Online Banking aus.

i
Nur allein mit der IP-Adresse lässt sich noch kein Konto vom Online Banking kapern. Allerdings kann sie erste Anhaltspunkte liefern, um bei einem solchen Betrug die Erfolgschancen zu verbessern

Für die volle Streaming-Vielfalt

Das Streamen von Filmen und Serien unterliegt Lizenzbestimmungen. Dabei kommt es vor, dass ausgewählte Inhalte in manchen Ländern nicht verfügbar sind. Entweder weil nie eine Genehmigung erworben wurde oder weil die Lizenz ein zeitlich befristetes Ablaufdatum enthielt.

Mit einem VPN gelingt es meistens, eben diese Sperre zu umgehen. Dabei hilft die Länderauswahl. Denn ein VPN-Server verschlüsselt die Herkunft der Internetverbindung und kann zugleich ein anderes Land als Nutzungsstandort vortäuschen.

Wichtig: Es ist vorab in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) zu prüfen, ob der Streamingdienst ein VPN erlaubt oder nicht!

Absicherung vom Unternehmensnetzwerk

Fast jedes Unternehmen kommuniziert heutzutage mit seinen Kunden und Partnern über das Internet. Bspw. via E-Mail oder per Messenger. Größere Firmen richten sich gern ein internes Kommunikationsnetzwerk (Intranet) ein. Dieses soll von außen keine Zugriffe erlauben. In beiden Szenarien sind Hacker unerwünscht.

Je mehr Informationen ein Unternehmen über sich verrät, desto angreifbarer wird es. Ein gut eingerichtetes VPN schiebt dem einen Riegel vor. Wenngleich es nicht alle Bedrohungen abwenden kann. Gut geschulte Mitarbeiter bieten immer noch den besten Schutz vor Cyberkriminalität, die auf Datendiebstahl abzielt.

Schutz beim Arbeiten im Homeoffice

Immer mehr Jobs erlauben ein zeitweises oder gar vollständiges Arbeiten im Homeoffice. Entweder wird die Technik gestellt oder der eigene Laptop dafür verwendet. In jedem Fall sollten alle Verbindungen zwischen dem Heimcomputer und dem Arbeitgeber durch ein VPN geschützt sein.

Dadurch wird Hackern das sogenannte Social Engineering erschwert. Dabei werden Nutzerprofile erstellt. Die gesammelten Informationen werden dann gegen den Nutzer verwendet (bspw. für Erpressungen). Ein VPN kann nicht vollständig dagegen schützen, trägt aber in gewissem Maß dazu bei.

Surfen im Web

Bleiben wir beim Social Engineering, so kommt dieses nicht nur im beruflichen Umfeld vor. Dort mag es zwar besonders lukrativ sein, aber man weiß nie, wann und wo es ein Betrüger auf personenbezogene Daten abgesehen hat. Die IP-Adresse verrät immerhin, welchen Internetanbieter man verwendet, sowie den ungefähren Standort des Endgerätes (PC, Smartphone etc.).

Dies kann der Einstiegspunkt für weitere Recherchen sein. Bspw. um den Browserverlauf zu verfolgen. Ein ins Visier geratener Nutzer verwendet verschiedene Webseiten, darunter oftmals auch soziale Netzwerke. Über diese lassen sich weitere Details zu einer Person gewinnen und somit das Nutzerprofil vervollständigen.

Bei der Verwendung öffentlicher Hotspots

Früher waren es Internetcafés, heute sind es WLAN Hotspots in Verbindung mit Smartphones. Der Zugang zum WWW ist in gut ausgebauten Gebieten nur wenige Klicks entfernt. Doch öffentliche Hotspots sind meistens schlechter abgesichert. Für geübte Hacker ist es dort eine Kleinigkeit, den einzelnen Nutzer ausfindig zu machen. Auf diese Weise rückt der mögliche Betrug ganz in die Nähe. Mit dem richtigen VPN wird ein wichtiger Schwachpunkt herausgenommen.

Online-Glücksspiele ohne Einschränkungen

Millionen von Menschen wetten regelmäßig online. Auf Sportwetten, in virtuellen Casinos oder beim Poker. Immer mehr Regierungen haben dazu entsprechende Gesetze erlassen. Wobei sie es manchmal mit den Einschränkungen übertreiben. Ganz zum Ärger der Bürger, die weiterhin gerne ohne Limits spielen würden.

Die Verbote werden per Gesetz angeordnet und von den Internetanbietern umgesetzt. Möglich macht es die persönliche IP-Adresse. Wenn diese aber nicht mehr einsehbar ist, lösen sich die Beschränkungen in Luft auf. Ob ein VPN dabei helfen kann, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Aber ein Versuch kann nicht schaden.

Ein VPN auf Reisen

Wer sollte sich ein VPN einrichten?

Wer viel unterwegs ist, bekommt es hier und da mit diversen Einschränkungen zu tun:

  • Die Nutzung sozialer Netzwerke kann von der Regierung verboten worden sein.
  • Plötzlich funktioniert das Streaming-Konto nicht mehr oder nur noch eingeschränkt.
  • Bestimmte Portale zeigen nicht mehr alle Optionen an (bspw. bei Reisen oder dem Online-Shopping).

Auch hier kann es nützlich sein, ein VPN zu verwenden. Eine 100%ige Garantie gibt es zwar nicht, aber die Erfolgsquoten sprechen dafür.

VPNs gibt es für viele Geräte

Die Installation eines Virtual Private Networks ist nicht nur Desktop PCs und Laptops vorbehalten. Hierüber werden zwar viele sensible Daten ausgetauscht, doch auch andere Endgeräte sind für Betrüger interessant:

  • Während auf den meisten Computern ein Anti-Viren-Programm samt Firewall läuft, bleiben Smartphones und Tablets oft gänzlich ungeschützt. Dabei ist es ein Trugschluss zu glauben, dass Hacker Mobilgeräte nicht ins Visier nehmen.
  • Die zweite Gruppe sind Smart TVs von Samsung & Co. Sobald mit ihnen Inhalte über Netflix, Amazon Prime Video etc. gestreamt werden, ist dies mitunter für Hacker relevant. Zumal sich Smart TVs auch zum Browsen im Internet eignen.
  • Konsolen wie eine Xbox oder PlayStation werden in der Regel nur für Videospiele verwendet. Für sie gibt es bislang kaum passende VPN-Anbieter. Schlichtweg weil der Bedarf dafür noch nicht besteht. Dies kann sich aber jederzeit ändern.

Den richtigen VPN-Anbieter auswählen

Um die verschiedenen Dienstleister miteinander zu vergleichen, ist die Beantwortung einiger Fragen sinnvoll:

  • Wie viel darf das VPN im Monat kosten?
  • Mit welchen Geräten bzw. Betriebssystemen ist die VPN Software kompatibel?
  • Wie viele Geräte dürfen gleichzeitig auf das VPN-Konto zugreifen?
  • Welche Zusatzfunktionen sind im Paketpreis enthalten?

Die gegebenen Antworten, in Kombination mit den individuellen Bedürfnissen, schränken die Auswahl der VPN-Anbieter ein. Somit lässt sich leichter eine Entscheidung treffen.

Jetzt den passenden VPN-Dienst finden